AMOKLÄUFE:
...ein sehnsüchtiger Tanz...ER1 gefangen in sich selbst, die kriminell unschuldigen Augen weit aufgerissen, bebend vor Sehnsucht nach der Frau...eine neue Schule der Empfindsamkeit...die Geschichte eines lebensfremden, einsamen Computerfreaks, der nur die Eiseskälte seiner virtuellen Welten kennt und angesichts des ewig lockenden Weibs zum Mörder wird...Schlag auf Schlag reihen sich die unterschiedlichen Monologe aneinander, bis sie sich in der Mitte völlig überraschend treffen zum großen Sehnsuchtsreigen..."Amokläufe" - Grenzgänge der Liebe von erschütternder Intensität...
(Marion Ammicht, Süddeutsche Zeitung)
...Theater der Grausamkeit...bewußt stilisierter Eros-Tanatos-Reigen, grandios karg... zwischen animalischer Lebensgier und den schwärzesten Trieben des Tieres, das sich Mensch nennt...Artaud und Genet flüstern ganz leise mit...die Grausamkeit ist eine mehrfach mediatisierte, blutleer gemachte - und auf eine neue Weise grausam. Das ist zeitgemäß richtig auf die Bühne geholt. Und wie Darchinger es schafft, seine ganz disparaten Szenen über dramaturgische Kniffe zu verschränken, beweist Begabung fürs Theaterhandwerk. - Der Mann macht auf jeden Fall neugierig...
(Malve Gradinger, Münchner Merkur)
...drei namenlose zelebrieren die Unmöglichkeit der Liebe...SIE prostituiert sich zur lasziven Sexmaschine, ER1 komponiert am Computer eine virtuelle Frau für sich, ER2 stilisiert seinen Macho-Mythos zur Persönlichkeit...sie umkreisen, begehren und stoßen sich ab. Sie lieben und sie töten sich...stark fesselndes Theater...Darchinger zeichnet einen schillernden Verbrecher aus Liebesunfähigkeit...eine ambitionierte Inszenierung, die geschickt armes Theater zu ästetischem Effekt bringt...
(Barbara Welter, tz-München)
...wenn es nicht die Hölle ist, dann ist es die Gruft ewiger Verdamnis, ewiger Wiederkehr. Statt Liebe der harte Aufprall: Sex und Gewalt. Was im Dunkel als Lustschrei erklingt, kann auch Würgwürg gewesen sein, dünn ist die Zwischenhaut...stark zum Beispiel, wenn er, der zart Leidende, Zapper seiner grausamen Lust, per digitaler Animation ein zerfressenes Frauenfoto tanzen läßt wie seine Puppe...
(Ingrid Seidenfaden, Abendzeitung)
..."Amokläufe" ist ein wirklich starker Text.Die Bilder,die durch die Monologe entstehen,sind so grell und gewalttätig,so unmittelbar und scharf umrissen, daß man nach der Lektüre das Gefühl hat,ein komplexes Handlungsgefüge nachvollzogen zu haben,obwohl der Text auf jede Handlung verzichtet.In den gesangartigen Monologen,im Aufbau und in der Kunst,Schrecken nur durch Sprache zu vermitteln,erinnert der Text sogar ein wenig an Peter Weiss' Ermittlung...
(Annette Reschke, Verlag der Autoren)