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MUD - real reality theater - 24/7

mit
Kseniia Nowak
Johann Jaster
Ronja von Rönne
Thomas Darchinger
Lara Joy Körner
u.a.

Regie - Thomas Darchinger
Text - Thomas Darchinger, Ronja von Rönne, Sebastian Herrmann
Komposition - Malo Moray
Sounddesign - Lars Röhling
Ausführung Musik - ukrainisches Staatsorchester, Malo Moray
Visual Design - Gene Aichner
Kostüme - Marija Pavlov

Produktionsleitung - Nils Tärnhuvud



in Kooperation mit:
KulturVerein Isar/Loisach e.V.
Verein Hoch 10 e.V.
TapGig
Bamberg UA
Friedrich Ebert Stiftung
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5 Schauspieler*innen
1e Krankenschwester
mobile Bühnenelemente, Licht, VisualArts Design - Beamer, Orchester
im öffentlichen und digitalen Raum
24/7 (eine Woche lang, also 168 Stunden)

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Die Hartnäckigkeit und Unabdingbarkeit der Gesetzmäßigkeiten des Krieges, dieses Krieges setzen wir in aller Konsequenz mitten in den städtischen Alltag.
Deswegen auch 24/7, denn der Krieg macht keine Pausen, wenn man schlafen geht, wenn man essen geht, wenn man shoppen geht.
Darchinger erarbeitet mit seinem Team aus unmittelbar Erlebtem in der Ukraine, aus Berichterstattungen aus erster Hand ein glasklares Bild vom Krieg. Durch Kontakte zu Soldaten an der Front und zur ukrainischen Armee wird außerdem audiovisuelles Live Material von der Front künstlerisch verfremdet und in einzelne Fragmente zerlegt für die Performance verwendet.
Die Konfrontation mit der Härte des Krieges soll vor Allem für Eines sensibilisieren:
Dass unsere Demokratie, unser Frieden ein hohes Gut und alles andere als selbstverständlich sind, und dass es wichtig ist, Angriffe gegen diese Werte rechtzeitig wahr und ernst zu nehmen.

Mit der Produktion wollen wir ganz bewußt den öffentlichen Raum bespielen, in einer 24/7 performativ-multimedialen Kollage. Die immersive szenische Rauminstallation als Form der Durchdringung des Alltags, soll das rabiate Geschehen des Krieges in die nur scheinbare Normalität unseres gewohnten Lebens bringen, das fast unsichtbar bedroht ist.

Dabei werden Fassaden, Objekte am Platz in das szenische Kunstwerk eingebunden

Die szenischen Elemente haben im Verlauf des Tages unterschiedliche Intensität. Mal passiert scheinbar wenig, dann auf einmal bricht die Hölle los. Ein Abbild eines Tages im Krieg, der immer wieder bewußt überraschend und ermüdend in aller Härte aufschlägt, gerade dann, wenn man der Hoffnung verfällt, sich endlich entspannen zu können.
Der Verlauf, der Puls des Theaterstücks, mit seiner schwankenden Intensität orientiert sich dabei 1:1 am Kriegsgeschehen live an der Front in der Ukraine. Die Realität des Krieges bestimmt also unmittelbar das Geschehen in der Performance. So kommt der Krieg hautnah auf die Plätze, in einer abstrahierten, theatralisierten Form, die Distanz für Reflektion erzeugt und die durch künstlerische Mittel den Krieg transzendiert.
Die Produktion bringt den Schrecken näher, um gleichzeitig eine katharsische Wirkung zu erzielen. MUD läßt die Zuschauer*in nicht mit dem Krieg allein.

Lebendige zentrale Plätze des öffentlichen Raums. Bewußt keine Kultur-Spielstätten.
Plätze der Mobilität, des Durcheinanders, aber auch der Versammlung, des Zusammenseins.
Hier trifft man sich auf ein Gespräch, auf einen Wein, ein Bier, ein Eis, man passiert den Ort auf dem Weg zum Einkaufen, zum Flanieren, auf dem Weg zum Abendessen.
Wir stören diese Normalität des Alltags, in dem wir den Schrecken des Krieges direkt dorthin transportieren, wo es am Wenigsten gewünscht ist.
Der Spielort verschiebt sich im Laufe der 5 Wochen genau so wie sich die Front verschiebt.
Um die Produktion mobil zu halten, werden wesentliche Teile von Technik/Bühnenbild auf mehreren Fahrzeugen verteilt installiert sein. Aber auch die Bewegung soll nicht zu leicht von statten gehen und andere Bestandteil werden nur mühsam in Bewegung gesetzt werden.

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